Ampelrechner Infos So wirds gemacht Häufige Fragen Ampelkriterien
Häufige Fragen

Bedeutet „grün“, dass ein Lebensmittel grundsätzlich gesund ist?
Nein. Die Ampel trifft nur eine Aussage zum Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz. Wir essen zu fett, zu süß und zu salzig. Das fördert Übergewicht und die Entwicklung von anderen ernährungsabhängigen Erkrankungen (z.B. Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, bestimmte Krebsformen). Mit dem Ampelrechner kann man Dickmacher leicht erkennen. Der Blick auf die Zutatenliste bleibt aber weiterhin wichtig. So können grüne Getränke z.B. statt Zucker künstliche Süßstoffe enthalten, die nicht in zu hohen Mengen verzehrt werden sollten bzw. für Kinder grundsätzlich ungeeignet sind.

Wie viel Fett am Tag ist ok?
Bei Kindern sollen maximal 35 Prozent der Gesamtenergiezufuhr mit Fetten gedeckt werden, beim Erwachsenen maximal 30 Energieprozent. Das entspricht 50 – 70 Gramm für Kinder, in etwa 60 Gramm für Frauen und 80 Gramm für Männer. Am meisten Fett vertragen Teenager zwischen 10 bis 15 Jahren, nämlich 80 (Mädchen) bis 90 (Burschen) Gramm. Pflanzliche Fette und Fettquellen sind tierischen vorzuziehen.

Was sind gesättigte Fettsäuren?
Fettsäuren sind Teile von Fetten. Es gibt gesättigte Fettsäuren (SFA – saturated fatty acid), einfach ungesättigte Fettsäuren (MUFA – mono-unsaturated fatty acid) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA – poly-unsaturated fatty acid). SFA kommen vor allem in tierischen Lebensmitteln vor (Butter, Fleisch, Wurst, Käse, Speck). Ein Zuviel an SFAs ist ungesund, MUFAs und PUFAs haben hingegen sogar gesundheitsförderliche Eigenschaften. Maximal 10 Prozent der Gesamtenergie sollten aus SFAs stammen. Das entspricht in etwa 20 Gramm für Frauen und 27 Gramm für Männer.

Wie viel Zucker am Tag ist ok?
Unter „Zucker“ versteht man gemeinhin den Haushaltszucker (Saccharose). Frucht- und Traubenzucker müssen hier aber auch dazugezählt werden (ebenso wie andere Zuckerarten – siehe unten). Alle Zucker sind einfache Kohlenhydrate – hinter diesem Begriff wird Zucker oft auch in Nährwerttabellen „versteckt“. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfehlen, nicht mehr als 10 Prozent der Gesamtenergiezufuhr in Form von zugesetztem Zucker aufzunehmen. Das entspricht etwa 50 Gramm Zucker pro Tag für Frauen und 65 Gramm für Männer. Für Kinder liegt die Toleranzgrenze niedriger.

Woran erkennt man zugesetzten Zucker?
In der Zutatenliste müssen alle Zutaten eines Lebensmittels in mengenmässig absteigender Reihenfolge angeführt werden. Steht Zucker gleich am Anfang, ist viel Zucker drinnen. Aber Achtung: Wurden mehrere Zuckerarten zugesetzt, steht Zucker nicht ganz vorne! Andere Namen für Zucker sind z.B. Traubenzucker, Glucose, Dextrose, Fruchtzucker, Fructose, Saccharose, Invertzucker, Glucosesirup oder Maltodextrin. Auch süße Lebensmittelzutaten wie z.B. Honig oder Traubensaft sind Zuckerlieferanten.

Wie viel Salz am Tag ist ok?
Speisesalz besteht aus Natrium und Clorid. Beide Mineralstoffe haben wichtige Funktionen im Körper. Ein zu hoher Salzkonsum kann aber – vor allem bei entsprechender Veranlagung - Bluthochdruck hervorrufen. Die österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) empfiehlt eine maximale Salzzufuhr von 6 Gramm pro Tag. Für Kinder liegt die Toleranzschwelle niedriger.

Gibt’s Nährwerttabellen auf allen Packungen?
Seit Dezember 2016 ist die Nährwertkennzeichnung auf den Packungen verpflichtend (von einzelnen taxativ aufgezählten Ausnahmen abgesehen). Vorher war sie freiwillig und musste nur dann verpflichtend erfolgen, wenn mit dem Nährwert geworben wurde (z.B. "light", "zuckerarm"). Hersteller müssen nun in einer vorgeschriebenen Darstellungsform etikettieren. Folgende sieben Angaben sind nun auf den Produkten vorzufinden: Brennwert, Eiweiß, Fett, gesättigte Fette, Kohlenhydrate, Zucker und Salz. Siehe auch "So wird's gemacht"

Was ist die GDA-Kennzeichnung?
Elf große Lebensmittelkonzerne (Coca Cola, Nestle, Danone, Unilever, Kelloggs etc.) haben sich auf ein einfaches Nährwertkennzeichnungssystem namens „GDA-Kennzeichnung“ geeinigt und wenden dieses bereits auf vielen Lebensmitteln an. GDA bedeutet „Guideline Daily Amount“ – was soviel heisst wie Richtwerte für die Tageszufuhr. Sie beziehen sich auf eine Frau mit einem angenommenen Energiebedarf von 2000 Kilokalorien. Auf den Packungen ist angegeben, mit wieviel Prozent der jeweilige Nährstoff (Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker, Salz) zur empfohlenen Tageszufuhr beiträgt. Das verwirrt mehr als es nützt, denn für älteren Menschen oder Kinder ergibt sich so ein falsches Bild. Zusätzlich kritisch ist der Zuckerrichtwert im GDA-System. Ein Tagesrichtwert von 90 Gramm Zucker entspricht nicht den wissenschaftlichen Ernährungsempfehlungen, die für Frauen mit 2000 Kcal Energiebedarf maximal 50 Gramm zugesetzten Zucker pro Tag vorsehen. Und ein weitere Schwachpunkt der GDA-Kennzeichnung ist, dass die Infos zu den Nährwerten sich auf eine vom Hersteller festgelegte „Portion“ beziehen. Auf der 500 Milliliter PET-Flasche Coca Cola ist die Portion für die GDA-Kennzeichnung mit 250 Milliliter definiert. Der hohe Zuckerrichtwert in den GDA-Kriterien (90 statt 50 Gramm) und die kleine Portion lassen Coca Cola somit durch die Zuckerbrille betrachtet, besser erscheinen als es ist. Wer die ganze Flasche trinkt, nimmt 54 Gramm Zucker auf. Das ist bereits mehr als eine Frau täglich aufnehmen sollte, auf der Flasche steht aber in der GDA-Kennzeichnung bei Zucker 29 Prozent! Ein anderes Beispiel: Eine „Portion“ Kartoffelchips z.B. wird mit (unrealistischen) 25 Gramm angegeben, das sind ungefähr 12 Chips. Entsprechend „akzeptabel“ scheint dann auch der Prozentsatz bei Fett in der GDA-Kennzeichnung. Die meisten Packerl Kartoffelchips enthalten 150 bis 200 g. Beide Beispiele wären mit der Ampelkennzeichnung rot – unabhängig von der Portion (Coca Cola beim Zucker, die Chips beim Fett und bei gesättigten Fetten möglicherweise auch). Die Ampel informiert Konsumenten daher besser und schneller und führt eher dazu, dass die Lebensmittelwirtschaft Produktrezepturen nach ernährungswissenschaftlichen Standpunkten überarbeitet um von rot nach gelb zu kommen.

Was bedeutet „energiearm“?
Feste Lebensmittel gelten als energiearm, wenn sie nicht mehr als 40 Kcal / 100 g enthalten. Getränke dürfen nicht mehr als 20 Kcal / 100 ml liefern.

Was bedeutet „energiereduziert“?
Energiereduzierte Lebensmittel müssen gegenüber regulären Vergleichsprodukten einen um mindestens 30 Prozent geringeren Energiegehalt aufweisen.

Was bedeutet „energiefrei“?
Energiefreie Lebensmittel haben einen Energiegehalt von maximal 4 Kcal / 100 g.

Was bedeutet „fettarm“?
Feste Lebensmittel dürfen als fettarm bezeichnet werden, wenn sie weniger als 3 g Fett / 100 g enthalten. Getränke dürfen nicht mehr als 1,5 g Fett / 100 ml liefern. Bei teilentrahmter Milch gilt 1,8 g / 100 ml als Grenzwert.

Was bedeutet „fettfrei“?
Ist ein Produkt mit „fettfrei“ oder „ohne Fett“ gekennzeichnetes, darf es maximal 0,5 g Fett / 100 g enthalten.

Was bedeutet „arm an gesättigten Fettsäuren“?
Die Summe aus gesättigten Fettsäuren und trans-Fettsäuren darf bei festen Lebensmitteln maximal 1,5 g / 100 g und bei flüssigen höchstens 0,75 g / 100 ml betragen. Darüber hinaus dürfen diese Fettsäuren auch nicht mehr als 10 % des Brennwerts liefern.

Was bedeutet „frei von gesättigten Fettsäuren“?
Die Summe aus gesättigten Fettsäuren und trans-Fettsäuren darf maximal 0,1 g / 100 g betragen.

Was bedeutet „zuckerarm“?
Zuckerarme feste Lebensmittel enthalten maximal 5 g Zucker / 100 g, flüssige 2,5 g / 100 g.

Was bedeutet „zuckerfrei“?
Zuckerfreie Produkte dürfen maximal 0,5 g Zucker / 100 g enthalten.

Was bedeutet „ohne Zuckerzusatz“?
Das Produkt enthält keine zugesetzten Mono- oder Disaccharide (z.B. Glukose, Fruktose, Saccharose, Maltose) oder irgend ein anderes, wegen seiner süßenden Wirkung zugesetztes Lebensmittel (z.B. Honig). Wenn das Produkt von Natur aus Zucker enthält, sollte der Hinweis „enthält von Natur aus Zucker“ erfolgen.

Was bedeutet „natriumarm“ / „kochsalzarm“?
Das Produkt enthält maximal 0,12 g Natrium / 100 g oder höchstens 0,3 g Salz / 100 g. Bei anderen Wässern als natürlichen Mineralwässern darf ein Natriumgehalt von 2 mg / 100 ml nicht überschritten werden.

Was bedeutet „natriumfrei“ / „kochsalzfrei“?
Das Produkt enthält maximal 0,005 g Natrium oder 0,0125 g Salz pro 100 g.

Was bedeutet „leicht“?
Als „leicht“ gekennzeichnete Produkte müssen einen um mindestens 30 Prozent verminderten Gehalt eines energieliefernden Nährstoffes gegenüber einem vergleichbaren Produkt aufweisen. Auf die Eigenschaft, die ein Produkt „leicht“ macht, muss hingewiesen werden.

 

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